Jeden Tag leisten Kitas wertvolle Arbeit für unsere Gesellschaft, fördern und bilden Kinder und bieten Familien eine hochwertige und verlässliche Betreuung. Doch Kita brennt: es fehlt an Personal, an Geld, an Perspektiven. Deshalb fordert das paritätische Bündnis KitaPolitikTage jetzt entschlossenes politisches Handeln!
„Ich bin dort daheim, wo meine Arbeit wertgeschätzt und angemessen entlohnt wird.“
Jede*r von uns ist immer wieder auf Sorgearbeit angewiesen: als Kind oder im Alter, bei einer Krankheit oder Behinderung, im Alltag oder in besonderen Lebenssituationen. Care- und Sorgearbeit, ob privat, ehrenamtlich oder professionell erbracht, ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Sie sichert auch das Funktionieren unserer Wirtschaft und damit unseren Wohlstand. Dennoch wird Care- und Sorgearbeit oft nicht wahrgenommen, geringer geschätzt und häufig nicht angemessen bezahlt.
Den Löwenanteil der Sorgearbeit leisten Frauen. Um Kindererziehung, Pflege und Erwerbstätigkeit unter einen Hut bringen zu können, arbeiten sie oftmals in Teilzeit und haben schwierigere Bedingungen und schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. In der Folge sind vor allem Frauen im Alter von Armut bedroht. Bayern hält hier einen traurigen Rekord: Der Freistaat hat die höchste Armutsgefährdungsquote aller Bundesländer!
Um Frauen gleichberechtigt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit eine eigenständige Existenzsicherung zu ermöglichen, braucht es verlässliche und planbare Kinderbetreuungsangebote. Sorgeberufe müssen attraktiver gestaltet und bezahlt werden. Care- und Sorgearbeit in jeder Form muss wertgeschätzt und erkannt werden als das, was sie ist: das Fundament unserer Gesellschaft.
WIR fordern:
- den Ausbau und die gesicherte Finanzierung von Kitas und Nachmittagsbetreuungen, um beiden Elternteilen die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Care- und Sorgearbeit zu ermöglichen - unabhängig von der Finanzkraft der jeweiligen Kommune
- den Ausbau und die Refinanzierung für Ausbildungsplätze und duale Studiengänge sowie für Quereinsteiger*innen, um die gesellschaftliche Anerkennung und Attraktivität von Sorgeberufen zu erhöhen
- die beschleunigte Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, um zusätzliche Fach- und Arbeitskräfte für Berufe in der Sozialen Arbeit zu gewinnen
- die Förderung der Attraktivität von sozialen Berufen für alle Geschlechter, unter anderem durch Modernisierung der (Schul-)Pläne zur Berufsorientierung